NACHLESE: 5. Österreichischer Stadtregionstag

Melanie Lutz, am 10.11.2017

Eine Stadtregion mit Charme!

Von 18. – 20. Oktober dieses Jahres konnten sich die „Rest-Österreicher“ ein von der Sonne gut ausgeleuchtetes Bild davon machen, was in der mit dem Gemeindekooperationspreis 2017 (GEKO) ausgezeichneten Region geleistet wird, wie hoch die Lebensqualität ist und wie rege das Wirtschaftsleben. Auch wenn der Titel der diesjährigen Kooperationsveranstaltung „Ein gutes Leben für die Zukunft“ lautete, war das nicht gleich zu erwarten: Der diesjährige Stadtregionstag begann nämlich mit einem Vernetzungstreffen mit der ÖREK-Partnerschaft „Strategien für Regionen mit Bevölkerungsrückgang“, die sich intensiv mit Lösungen für Räume, die Bevölkerung verlieren, auseinandersetzt. Diese traf sich ebenfalls in Lienz, um sich in einer Dialogveranstaltung über das was ist – aber vor allem über das, was werden kann auszutauschen.

„Stadtumlandkooperationen sind Impulsräume für die ganze Region“, betonte die Landtagsabgeordnete und Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik. „Dadurch werden innovative Reize gesetzt, Infrastrukturen bereitgestellt und Arbeitsplätze geschaffen, wodurch wir wettbewerbsfähiger werden.“  Auch Markus Hopfner, BMLFUW, hielt das Vernetzungstreffen für eine gute Initiative und verwies auf die Handlungsfelder im Österreichischen Raumentwicklungskonzept (ÖREK), denen hier nachgekommen wird: Sicherung der Daseinsvorsorge in ländlichen Gebieten und die Stärkung der Kooperationen zwischen Stadt und Land.

Podiumsgäste vlnr: Bürgermeister Ing. Dietmar RUGGENTHALER, Virgen, RMO-Obmann, Dr. Thomas WENINGER, MLS, Generalsekretär des Österreichischen  Städtebundes, LA Dipl.-Ing. Hermann KUENZ, Land Tirol, Mag. Georg SCHADT, Bundeskanzleramt, Dipl.-Ing. Markus HOPFNER, BMLFUW und LA Bürgermeisterin Dipl.-Ing.in Elisabeth BLANIK, Stadt Lienz

(c) Studios Lichtkammer/Markus Mayr

Prof. Dr. Gerald Mathis vom  ISK Institut für Standort-, Regional- und Kommunalentwicklung in Dornbirn vermittelte in seinem viel gelobten Eröffnungsvortrag neue Sichtweisen auf das Gelingen oder Scheitern interkommunaler Kooperationen. Sein spannender Ansatz, den er auch an seinem Institut erforscht, schließt die psychosoziale Dimension mit ein. Jede Gemeinde hat eigene Wert- und Denkhaltungen kultiviert, funktioniert nach eigenen Regeln. In einem gut geführten Kooperationsanbahnungsprozess, mit viel Zeit und Geduld ist es möglich, den gemeinsamen Nutzen zu erkennen und eventuelle (Kommunikations-)Hürden aus dem Weg zu räumen. Es ist dies ein gemeinsamer Sozialisierungsprozess, der von einem Fachmann begleitet werden muss. Wenn es oft trotz Bemühungen nicht funktioniert können dahinter historische Verletzungen stecken.

 

Den Eröffnungsvortrag hielt Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gerald MATHIS

(c) Studios Lichtkammer/Markus Mayr

In weiteren Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Exkursionen wurden das Gelingen von stadtregionalen Kooperationen, Smart Specialisation Stragien und Digitalisierung, kommunale Breitbandprojekte, das Mobilitätszentrum und der Technik Campus Lienz, der Pflegeheimverband und Vieles mehr eingehend diskutiert. Zum Abschluss der Tagung führte ein Besuch in Bruneck den TeilnehmerInnen die Möglichkeiten strategischer stadtregionaler Kooperation über Grenzen hinweg vor Augen.

Der 5. Österreichische Stadtregionstag war zugleich der erste, der nicht mehr im Rahmen einer ÖREK-Partnerschaft abgehalten wurde, sondern– der „Roadmap für die Umsetzung der Agenda Stadtregionen in Österreich“ folgend – von den Kooperationspartnern Österreichischer Städtebund, Sonnenstadt Lienz  und Zukunftsraum Lienzer Talboden veranstaltet wurde.

Im Herbst 2018 wird der 6. Österreichische Stadtregionstag in Wels abgehalten.

Den gesamten Nachbericht zur Tagung finden Sie hier: /uploads/files/Lienz_Stadtregionstag_Bericht.pdf

Weitere Informationen, die Fotodukumentation und alle Präsentationen stehen zum Download bereit unter: https://www.staedtebund.gv.at/services/veranstaltungsergebnisse/veranstaltungsergebnisse-details/artikel/5-oesterreichischer-stadtregionstag/