Start-up Cityregion - Projekt zu stadtregionaler Gründungsoffensive - Belebung der Städte
Gemeinsame Initiative: Belebung der Städte mit Betrieben
Bruck, Kapfenberg und Leoben wollen gemeinsam ihre Innenstädte beleben. 108 leere Flächen warten auf Betriebsgründer.
So verschieden die Städte Bruck, Kapfenberg und Leoben sind, sie haben ein gemeinsames Problem – die Leerstände in den Zentren. Deshalb geht man jetzt gemeinsam an dieses Problems heran und will leere Geschäfte und Büros mit neuen Betrieben beleben. Unter dem Titel „GründerRaum3“ erfolgte kürzlich in der Brucker Wirtschaftskammer der offizielle Startschuss.
"kleinezeitung.at" gefunde am 21.03.2018 17:48 Uhr |
"kleinezeitung.at" gefunden am 21.03.2018
Unter dem Dach des Regionalmanagements Obersteiermark-Ost wurden zuvor 108 Leerstände erfasst und beschrieben: Lage, Größe, Bauzustand, Ausstattung, Parkplätze und anderes. Besonders wichtig war es, auch die Eigentümer ins Boot zu holen.
Das ist gar nicht so einfach, wie der Leobener Anwalt Michael Augustin erläuterte. Er hat selbst ein Geschäftslokal zu vergeben und vertritt auch andere Besitzer: „Die Eigentümer müssen bei der Miete auch ein bisschen nachgeben. Ihnen muss klar sein, dass für den Anfang zwei bis vier Euro pro Quadratmeter immer noch besser sind als ein leeres Geschäftslokal.“ Allerdings könne man von den Eigentümern auch nicht erwarten, dass sie ins Blaue investieren und dann vergeblich auf verlässliche Mieter warten.
Der Kapfenberger Bürgermeister Fritz Kratzer sieht diese Initiative sehr positiv: „Wir haben uns in den letzten Jahren auf Industrieansiedlungen konzentriert. Solche Start-ups sehe ich als große Chance.“ Auch er hofft auf die Immobilienbesitzer: „Manches steht seit Jahrzehnten leer und wird langsam zum Abbruchhaus. Da ist eine Nutzung doch immer besser!“
Sein Brucker Amtskollege Peter Koch lobte den gemeinsamen Vorstoß und freut sich, dass auch zahlreiche Schuldirektoren, Unternehmer und Hauseigentümer anwesend waren, wodurch das Ganze auf einer breiten Basis steht. Und der Leobener Bürgermeister Kurt Wallner betonte, dass zwar das Einkaufszentrum LCS sehr gut laufe, aber etwas abseits davon genug Leerstände zu befüllen wären.
Der steirische SPÖ-Chef Michael Schickhofer, aus dessen Ressort die Initiative gefördert wird, freut sich, dass man diese Stadtregion endlich als Ganzes sieht: „Dadurch kann enormes Potenzial frei werden.“
"meinbezirk.at" gefunden am 28.11.2017 12:18 Uhr
Lernen von den Nachbarn
Leoben, Bruck und Kapfenberg, das Regionalmanagement und die Wirtschaftsinitiativen informierten sich in Deutschland über gelungene Start-up-Projekte und funktionierendes Leerstandsmanagement.
LEOBEN, HILDESHEIM. Wie wird man eine gründungsfreundliche Region? Dieser Frage gehen neben Leoben aktuell auch die Städte Bruck und Kapfenberg sowie das Regionalmanagement Obersteiermark Ost beim EU-Projekt „Start-up Cityregion“ nach. Das Ziel dieser Initiative ist eine stadtregionale Gründungsoffensive, die Jungunternehmern den Weg in die Selbstständigkeit erleichtern soll. Gleichzeitig will man damit den Leerstand eindämmen und die Innenstadtflächen beleben.
Lernen von Best-Practice-Beispielen
Wie das gelingen kann, zeigen bereits einige Städte in Norddeutschland. Um von diesen Städten zu lernen und sich über Best-Practice-Beispiele zu informieren, reisten die Bürgermeister Kurt Wallner (Leoben), Peter Koch (Bruck) und Fritz Kratzer (Kapfenberg) sowie Regionalmanager Jochen Werderitsch nach Norddeutschland. Die Grazer Raumplanungsexperten des „Büro Kampus“ begleiten das Projekt und zeichneten sich für die Organisation der Reise verantwortlich.
Beteiligung als Schlüssel in Hildesheim
Wie man einen Stadtteil ins Leben zurückholt, zeigte die Stadt Hildesheim. „Hildesheim ist die gründerfreundlichste Region Deutschlands – mit zahlreichen Strukturen und Maßnahmen wird unternehmerisches Denken und das Gründen von Unternehmen gefördert, von der Schule an mit der Gründung von Schulfirmen über Gründerzentren mit günstigen Mieten (zwei bis drei Euro) bis hin zu Start-up-Förderungen durch die Wirtschaftsförderung“, sagt Regionalmanager Jochen Werderitsch. Besonders bemerkenswert sei die große Eigeninitiative der Bewohner, die sich für ihre Stadtteile einsetzen, um diese aufzuwerten. Die Bürger arbeiten eng mit der Stadt zusammen und überlegen, wie Leerstände zwischen- und nachgenutzt werden können. Eine kostenfreie, leicht handhabbare Gewerbeimmobilienbörse für die Region trug zudem dazu bei, die Leerstände von 25 auf vier zu reduzieren.
Erfolgreiche Zwischennutzung in Bremen
Um die Erhebung und Weitervermittlung von Leerständen drehte sich auch alles in Bremen. Anhand der beiden Gebäude „Plantage 9“ und „Wurst Case“ zeigten deutsche Wirtschaftsvertreter, wie eine optimale (Zwischen-)Nutzung von leerstehenden Objekten gelingen kann. Dies reicht von einzelnen Unternehmensgründungen bis hin zu Coworking-Projekten. Auch in Bremen unterstützt eine Vermittlungsplattform gründungswillige Personen, und zwar nicht nur bei der Suche nach geeigneten Flächen, sondern auch bei der Beantragung von Fördermitteln und der Kalkulation von Kosten.
Gründungsfreundliche Region
„Wir konnten uns ein sehr gutes Bild machen, wie Gründungsoffensiven aufgesetzt und schließlich auch gelingen können. Wir werden alles versuchen, um auch die östliche Obersteiermark und im Speziellen die Stadtregion Leoben-Bruck-Kapfenberg zu einer gründungsfreundlichen Region zu machen“, meinten die Bürgermeister Wallner, Koch und Kratzer unisono.
Das Projekt „Start-up Cityregion“ wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung sowie aus Mitteln des Regionalressorts des Lands Steiermark finanziert.
siehe auch: https://www.meinbezirk.at/leoben/lokales/die-buergermeister-wallner-mitte-koch-4vr-und-kratzer-3vr-sowie-regionalmanager-jochen-werderitsch-1vr-bei-ihrer-exkursion-nach-hildesheim-m13754548,2333132.html